Nein zur Sommer-Fußgängerzone

28. Februar 2023

Facebook-Umfrage der Haßfurter SPD zum Thema „Obere Hauptstraße“ bringt ein eindeutiges Ergebnis

Haßfurt Mit einer Umfrage auf Facebook holte die Haßfurter SPD ein Stimmungsbild zur vom Seniorenbeirat eingebrachten Forderung, die Obere Hauptstraße im Sommer zu einer Fußgängerzone zu machen, ein. Ergebnis: Eine breite Mehrheit der Teilnehmenden kann sich mit dieser Idee nicht anfreunden.

171 mal nein, aber nur 15 Mal ja – das Resultat war eindeutig. Die User, die sich an der Facebook-Umfrage der Haßfurter SPD beteiligten, wollen keine autofreie Obere Hauptstraße. Auch nicht im Sommer, wenn man dann dort ungestört flanieren oder ein Eis essen könnte.

„Wir waren von der guten Resonanz überrascht“, erklärt Stephan Schneider, Vorsitzender der Haßfurter SPD und Stadtrat. Erstmals hatten die Kreisstadt-Sozialdemokraten versucht, sich via Facebook ein Meinungsbild einzuholen. Fast 200 User machen bei der Umfrage mit.

Insgesamt wurde der Post binnen vier Tagen mehr als 5400 Mal aufgerufen und häufig geteilt. Das Thema Fußgängerzone in Haßfurt scheint die Menschen zu bewegen. Der entsprechende Vorschlag, die Obere Hauptstraße in den Sommermonaten für den Verkehr zu sperren, war vom übrigens Seniorenbeirat gekommen.

„Wir haben dann alles in ,Handarbeit‘, also ohne digitale Hilfsmittel, ausgewertet“, blickt der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Haßfurt und Stadtteile auf die Umfrage. Wut-, Lach- oder Weinsmileys wurden als Nein, Gefällt-mir-Klicks als Ja eingestuft. „Wenn User kommentiert haben, wurde das nach dem Wortlaut entsprechend bewertet.“

Die Palette der Urteile reichte dabei von: „Dann könnt ihr die paar Läden auch gleich zumachen!“ über: „Das hört sich wieder mal wie ein Schildbürgerstreich aus Haßfurt an. Klares Nein!“ bis hin zu: „Da sind riesige Gehsteige links und rechts?! Und welche Läden profitieren davon? ,Bummler‘ kann es in der Straße so viele ja nicht geben. Bis auf die Modeläden ist in der Straße nichts mehr los. Die tausend Apotheken, Optiker und Gastronomiebetriebe werden auch so angelaufen.“ Positive Kommentare wurden kaum abgegeben.

Interessant auch, dass 122 der 186 User, die kommentierten oder ein Emoji hinterließen weiblich waren. Immerhin 44 kamen aus Haßfurt, weitere 43 aus dem Landkreis Haßberge. Beim Rest war eine Zuordnung des Wohnorts anhand des Facebook-Profils nicht möglich.

Das Ergebnis der Umfrage sei eine wichtige Arbeits- und Diskussionsgrundlage für die Haßfurter SPD. „Wir werden es in unserer nächsten Vorstands- und Fraktionssitzung besprechen und beim weiteren Vorgehen natürlich das Meinungsbild mit einbeziehen“, erklärt Stephan Schneider. Insgesamt sei die „Premiere“ mehr als gelungen.

„Schön, dass so viele mitgemacht haben und danke an alle, die ihre Meinung geäußert haben. Die Resonanz zeigt, dass bei den Menschen Interesse an kommunalpolitischen Themen besteht und sie gerne mitgestalten und beteiligt werden wollen.“ Deswegen sei gut vorstellbar, dass die SPD in der Kreisstadt in Zukunft häufiger auf dieses Instrument setzt und Facebook für den Austausch mit den Bürger:innen nutzt.

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